23    Ahornblättrige Platane, Platanus x acerifolia, Fam. Platanengewächse

 

Herkunft: Griechenland, Balkan, Asien

 

Die Bezeichnung x acerifolia ist eine Kreuzung zwischen der morgenländischen und abendlänischen Art, und bedeuter ahornblättrig.

Griechisch: Platos heißt weit ausgebreitet. Man unterscheidet sonst die occidentalis (abendländisch) und orientalis (morgenländisch).

 

Bis 40 m wird sie hoch. Stattliche Exemplare im Mediterranbereich erreichen einen Brusthöhenumfang von 10 Metern. Die Platane ist kein Gartenbaum. Sie braucht einen Mindestabstand bei Gebäuden von 30 Metern oder sie bedarf von Zeit zu Zeit einen Rückschnitt.

 

Die Wurzeln sollten keine Rohrleitungen erreichen, auch keinen Kontakt zum Grundwasser haben.

 

Bei guten Bedingungen hat sie einen geraden, hohen Stamm: wenn nicht, kann sie recht knorrig und krumm wachsen. Grund könnte Kontakt zum Grundwasser sein, auch radiästetische Begebenheiten können vorkommen.

 

Sie ist meist schuppig mit farbiger Rinde, die sich von Zeit zu Zeit erneuert, weil die Rinde nicht mitwächst.

 

Beide Geschlechter befinden sich auf einem Baum (einhäusig), die weiblichen Blüten sind oben (wie bei der Tanne, dadurch soll eine Selbstbefruchtung verhindert werden). Nach der Befruchtung bilden sich kleine, stachelige Kugeln, die kleine Nüsschen enthalten.

 

Im Laufe des Winters öffnet die Kugel sich und entlässt den Samen, der aber gern von Vögel gefressen wird, v.a. von Finkenarten, so dass selten ein Samen aufgeht. Die Verbreitung der Platane geschieht deshalb in erster Linie durch Schößlinge.

 

Sie eignet sich nicht als Waldbaum, weil sie viel Licht benötigt. Sie meidet trockene Kalkböden und sucht die geschützten Lagen in Flußniederungen auf.

 

Vor etwa 300.000 Jahren gab es in der Umgebung vom heutigen Hanover noch wilde Platanen. Nach fossilen Funden in Grönland gibt es die Platane schon seit 90 Mill. Jahren.

 

In Asien, den Balkanländern und Nordamerika hat die Art die Eiszeit überlebt.

 

1640 wieder in Europa eingeführt. Wie alle Gastbäume Deutschlands ist es dem Geld-Adel zu verdanken, dass wir heute so große, 200 – 400 Jahre alte Bäume bewundern können.

 

Eigentümer dieser Bäume haben im Herbst viel Mühe mit der Entsorgung des Laubes. Die Blätter verrotten nur langsam.

 

Herbstliche Platanen am Glasersteg, Gaggenau

 

Samen der Platnaus orientalis

Geschnittene Platanen in Gaggenau, weiss gestrichen als Schutz vor Wanzen.